Abpfiff auf dem Platz, Anpfiff auf dem stillen Örtchen
Münsters Toilettenspülungen sorgen in der Halbzeit für eine steile „Pinkelkurve“
Während tausende Fans am Freitag das EM-Eröffnungsspiel verfolgten, bereitete sich die Verbundleitstelle der Stadtnetze Münster auf eine besondere Herausforderung vor: die Halbzeitpause. Erfahrungsgemäß wird die nämlich von den Münsteranerinnen und Münsteranern für einen Gang aufs Klo genutzt, woraufhin die Toilettenspülungen den Wasserbedarf sprunghaft steigen lassen.
Ein Blick in die Verbrauchsdaten zeigt: Als der Schiedsrichter am Freitag die Halbzeit des Eröffnungsspiels pfiff, stieg der Wasserbedarf im münsterschen Trinkwassernetz für kurze Zeit von rund 1.500 Kubikmetern (um 21.50 Uhr) auf über 2.500 Kubikmeter (um 21.55 Uhr) pro Stunde, um zur zweiten Halbzeit wieder auf unter 1.500 Kubikmeter zu fallen. Eine ähnliche Kurve, die allerdings nicht ganz so steil ausfiel, gab es am Ende des Spiels. Die Mitarbeitenden in der Verbundleitstelle griffen steuernd ein, um pünktlich genug Druck im Versorgungsnetz bereitzustellen. Eine Viertelstunde später mussten sie diesen wieder reduzieren, um die Trinkwasserrohre nicht zu stark zu belasten.
Dass sich am Wasserverbrauch besondere Ereignisse oder das Wetter ablesen lassen, ist für die Stadtnetze Münster nichts Neues. Das normale Verbrauchsverhalten ändert sich beispielsweise auch an Silvester, nach dem Münster-Tatort oder an besonders warmen Tagen.