Entwurfsplanung für Fernwärmearbeiten am östlichen Ring liegt vor
24.01.2019
Sicherung von Verkehrsfluss und Baumerhalt stehen im Fokus
Bis voraussichtlich 2025 erneuern die Stadtwerke im Auftrag von münsterNETZ eine Fernwärme-Hauptleitung entlang des östlichen Rings zwischen Hansaring und Ostmarkstraße. Die Arbeiten erfolgen in mehreren Bauabschnitten. Die Entwurfsplanung für die Gesamtmaßnahme liegt nach intensiven Abstimmungen zwischen Stadtwerken und der Stadt Münster nun vor.
„Wir berücksichtigen in der Planung verschiedene Interessen“, erklärt Stefan Grützmacher, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. „Im Fokus stand unter anderem, die Bäume entlang Strecke weitgehend zu erhalten und den Verkehrsfluss bestmöglich zu sichern.“ Entlang des Trassenverlaufs stehen insgesamt rund 170 Bäume. „Alle Beteiligten einer Arbeitsgruppe haben konstruktiv an der Entwurfsplanung mitgearbeitet und ihre Spielräume, besonders auch zugunsten der Bäume, genutzt“, ergänzt Michael Grimm als ein städtischer Vertreter der Arbeitsgruppe.
Die Entwurfsplanung beschreibt das grundsätzliche Vorgehen der Bauarbeiten, wird aber im Detail noch konkretisiert. Der aktuelle Planungsentwurf sieht für die Bäume entlang der Trasse Folgendes vor:
Zu den baumerhaltenden Lösungen zählen unter anderem Vollsperrungen in Ferienzeiten, zusammengelegte Bauabschnitte und die Verkehrsführung über ein Privatgrundstück mit Zustimmung der Eigentümer. Junge Bäume entlang der Trasse versetzen Stadt und Stadtwerke frühzeitig und können sie damit erhalten.
Im März 2019 beginnen die Arbeiten am nächsten Bauabschnitt am Hansaplatz, zwischen REWE-Markt und Wolbecker Straße. Für eine Kampfmittelsondierung in diesem Bauabschnitt wird ein etwa acht Meter hoher Baum am Hansaplatz gefällt. Die Bohrlöcher für die Sondierung werden das Wurzelwerk absehbar beschädigen und damit die Standfestigkeit des Baumes und somit die Verkehrssicherheit gefährden.
Unter Beobachtung stehen außerdem zwei Bäume am Hohenzollernring auf Höhe der Mauritzkirche. Sie stehen im Trassenverlauf und müssten frühestens 2023 gefällt werden, um einen großen Bergahorn auf der angrenzenden Grünfläche vor der Kirche zu schonen. Weil die Kastanien allerdings von dem Bakterium Pseudomonas befallen sind, werden sie möglicherweise schon lange vor den Fernwärmearbeiten entfernt. Die Entscheidung darüber trifft das Grünflächenamt auf Empfehlung eines unabhängigen Gutachters. Erst die Detailplanung der Bauabschnitte wird zeigen, ob es im Einzelfall weitere Auswirkungen auf die Bäume entlang der Trasse gibt.
Neben dem Erhalt der Bäume müssen Stadt und Stadtwerke Rettungswege, zwei Fahrspuren, technische Machbarkeit und anstehende Großbaustellen unter einen Hut bringen. Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei tragen die Entwurfsplanung mit.
Im Frühjahr werden die weiteren Bauabschnitte detailliert geplant und ausgeschrieben sowie der geplante Trassenverlauf insgesamt öffentlich vorgestellt. Die einzelnen Bauabschnitte werden von Informationsveranstaltungen für die Anwohner begleitet.
Zum Hintergrund:
Die Fernwärmeleitung entlang des Rings versorgt den östlichen Teil der Stadt mit Heizwärme aus dem GuD-Kraftwerk im Hafen. Die Fernwärme spielt eine zentrale Rolle im Münsteraner Klimaschutzkonzept, weil sie in umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung vor Ort erzeugt wird. Die jetzige Leitung erreicht in den kommenden Jahren das Ende ihrer Lebensdauer.