23.07.2020
Buspreise in Münster bleiben 2020 stabil
Nachhaltige Finanzierung notwendig
Die Buspreise in Münster bleiben 2020 stabil. Turnusmäßig werden im WestfalenTarif zum 1. August die Preise angepasst. 2020 entfällt die Preismaßnahme für Münster allerdings, darauf haben sich Stadt, Politik und Stadtwerke gemeinsam verständigt. Die gestiegenen Kosten tragen die Stadtwerke in diesem Jahr im Querverbund aller Sparten des Unternehmens. „Diese Lösung für das Jahr 2020 ist im Sinne unserer Fahrgäste, sie hilft, den klimafreundlichen Nahverkehr weiter zu fördern“, erklärt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung „Dennoch benötigt der Nahverkehr eine nachhaltige Finanzierung. Hierfür setzen wir uns weiterhin ein.“
Vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2020 sinken die Buspreise in Münster sogar, da die Stadtwerke die zeitlich befristete Mehrwertsteuersenkung für Tickets und Abos selbstverständlich weitergeben. Im Schnitt sind Tickets in diesem Zeitraum um etwa vier Prozent günstiger, das beliebte 90 MinutenTicket kostet dann zum Beispiel 2,10 Euro, 10 Cent weniger als sonst, das 8 UhrAbo liegt sogar unter 30 Euro und kostet drei Monate lang nur 29,70 Euro im Monat.
Der häufig gewünschte und auch von den Stadtwerken Münster mit Nachdruck verfolgte Ausbau des Nahverkehrs zugunsten des Klimaschutzes – mit zusätzlichen Bussen auf den Straßen und neuen Angeboten – bedeutet auch, dass die Kosten trotz aller Effizienzbemühungen der Stadtwerke steigen. Ohne nachhaltige Gegenfinanzierung müsste sich das auch in den Fahrpreisen niederschlagen. Um die Verkehrswende zu fördern, sind aber stabile oder sogar dauerhaft sinkende Preise für Bus und Bahn im Interesse alle Einwohnerinnen und Einwohner. Eine Lösung für dieses Dilemma könnte die so genannte dritte Finanzierungssäule mit Zuschüssen des Bundes sein.
„Das gegenwärtige Modell der Finanzierung muss auf den Prüfstand“, sagt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. „2021 wird unter anderem das neue Brennstoffemissionshandelsgesetz über die CO2-Bepreisung eine weitere deutliche Belastung für die Nahverkehrsunternehmen bringen. Das darf nicht zu Lasten der Qualität unseres Angebotes gehen.“