Stadtwerke freuen sich, wenn Buspreise stabil bleiben

06.03.2020

Dritte Finanzierungssäule für nachhaltige Finanzierung des Nahverkehrs

Die Stadtwerke freuen sich, wenn es Stadt, Politik und Stadtwerken gelingen kann, die Buspreise stabil zu halten. Für den Betreiber des Nahverkehrs in Münster ist dabei entscheidend, dass die finanzielle Ausstattung es erlaubt, den Busverkehr nachhaltig zu betreiben und auszubauen. Über dieses Ziel besteht Einigkeit mit der Stadt Münster, mit der zusammen in den letzten Jahren immer wieder Maßnahmen zum Ausbau des ÖPNV beschlossen wurden, aktuell zum Beispiel auf der Linie 17 sowie der Einsatz von zusätzlichen Bussen in der Hauptverkehrszeit ab Herbst.

Die Finanzierung des ÖPNV steht zurzeit auf zwei wesentlichen Säulen: Den Fahrgeldeinnahmen und dem kommunalen Zuschuss, den die Stadt Münster über einen Verzicht auf Ausschüttung der Stadtwerke-Gewinne leistet. Das bedeutet, dass die Stadtwerke mehr in den Busverkehr investieren, als sie einnehmen. Dieser geplante Verlust ist die kommunale Investition in den klimafreundlichen Nahverkehr.

Viele Nahverkehrsunternehmen – auch die Stadtwerke – haben sich in den vergangenen Jahren für eine dritte Finanzierungssäule ausgesprochen, die beispielsweise vom Bund getragen werden könnte. Eine solche Finanzierung für den Betrieb könnte langfristig stabile oder sogar sinkende Fahrpreise sicherstellen. Bei Investitionen, beispielsweise für die Umstellung auf Elektrobusse, unterstützen Bund und Land bereits mustergültig mit Förderung der Mehrkosten. Da der Nahverkehr über Klimaeffekte allen – auch Autofahrern – zu Gute kommt, wäre eine Beteiligung am Betrieb durch den Bund angemessen. Im Schienen-Nahverkehr ist sie seit Langem an der Tagesordnung.

Solange es diese dritte Säule nicht gibt, sind die Stadtwerke darauf angewiesen, die Betriebskosten zum Teil mit Fahrgeldern zu decken. Bei steigenden Kosten benötigen sie daher zusätzliche Einnahmen aus dem Fahrgeld. So beeinflusst das neue Brennstoffemissionshandelsgesetz über die CO2-Bepreisung ab 2021 nicht nur beispielsweise den Gaspreis, sondern auch den Busverkehr mit einer weiteren gesetzlich induzierten Belastung. Nur zu einem Teil können diese durch Effizienzsteigerungen aufgefangen werden, ohne dass dies zu Lasten des Angebots oder der Qualität ginge. Helfen würden hierbei zusätzliche Busspuren und Busbevorrechtigung an Ampeln, die die Geschwindigkeit der Busse erhöhen und damit Betriebskosten senken.

Mit dem 90 MinutenTicket bieten die Stadtwerke für Gelegenheitsfahrer ein Ticket an, das mit 2,20 Euro äußerst günstig und zudem mit dem Tagesbestpreis und der monatlichen Abbuchung der Kosten auch einfach zu nutzen ist. Das neue 8 UhrAbo (ca. 1 Euro am Tag) ist ein günstiges Basisabo, das Mobilität ab 8 Uhr sicherstellt. Rund um die Uhr ist man mit dem MünsterAbo für unter 50 Euro mobil.