Ab Beginn der Herbstferien: Reduzierungen im Busangebot
26.09.2023
Temporärer Grundtakt von 30 Minuten
„Wir bitten unsere Fahrgäste um Entschuldigung. Gleichzeitig setzen wir alles daran, dass der gegenwärtige Zustand so schnell wie möglich endet und wir wieder mehr Busse einsetzen können“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Gäfgen.
Ab Samstag, 30. September müssen die Stadtwerke Reduzierungen im Busangebot vornehmen. Konkret bedeutet dies: Auf fast allen Linien fahren die Busse dann vorerst im 30- statt im 20-Minuten-Takt. Das gilt für die Linien 1, 2, 6, 8, 9, 10, 14, 15, 16 und 17. Für die Mehrheit der Fahrgäste, die die Haltestellen an einer Hauptverkehrsachse nutzen, die von zwei Linien bedient wird, kommt somit alle 15 Minuten ein Bus, statt wie bisher alle 10 Minuten. Wo eine Linie fährt, kommen dann statt drei Busse in der Stunde zwei.
Von dieser Regelung ausgenommen sind die Linien 4, 5 und 11. Sie fahren weiterhin alle 20 Minuten. Bei der Linie 4, die weiterhin mit Solobussen gefahren wird, liegt das an den wechselnden Linienwegen im Norden. Die Linien 5 und 11 gehören zu den am stärksten nachgefragten Bussen, überlagern sich aber nicht mit weiteren Linien. Auf den Linien 2 und 14 sollen nach Möglichkeit Gelenkbusse unterwegs sein.
Der Wechsel ins Nachtnetz wird um eine Stunde auf 20 Uhr vorgezogen. Bis 23 Uhr fahren die Linien N80 bis N85 alle 30 Minuten, weitere Fahrten finden um 0 und 1 Uhr (Abfahrt Hauptbahnhof). Wie bisher beginn gegen 2 Uhr die Betriebspause.
Alle Änderungen finden sich bereits in der elektronischen Fahrplanauskunft unter www.stadtwerke-muenster.de sowie in der münster:app und Movis. Die Fahrpläne an den Haltestellen tauschen die Stadtwerke ebenfalls in diesen Tagen aus.
Problem Fachkräftemangel
Grund für die notwenigen Änderungen ist der Fachkräftemangel: Aktuell verzichten Busfahrerinnen und Busfahrer der Stadtwerke immer wieder auf freie Tage, um Lücken im Dienstplan zu füllen. Zudem können insbesondere zwei der acht mittelständischen Partnerunternehmen ihre vertraglichen Leistungen nicht erfüllen und lassen täglich Fahrten auf den Stadtbuslinien ausfallen. Daher haben die Stadtwerke entschieden, temporär einen Fahrplan einzuführen, der mit dem vorhandenen Personal zuverlässig angeboten werden kann. Das bedeutet: es fahren weniger Busse, diese sollen aber zuverlässig und ohne personalbedingte Ausfälle unterwegs sein. Ausgehend von diesem „Neustart“ bauen die Stadtwerke das Angebot Schritt für Schritt wieder auf.
Die Stadtwerke bedauern die Einschränkungen für die Fahrgäste, gerade vor dem Hintergrund der attraktiven, neuen Tickets und Abos müsste eigentlich das Angebot verstärkt werden. Hierauf arbeiten die Stadtwerke mit vielen großen wie kleinen Maßnahmen hin, die teils bereits greifen, sich in Umsetzung befinden oder aktuell geplant werden. Dazu gehört insbesondere die Gewinnung neuen Fahrpersonals, die aufgrund der aufwendigen Führerschein-Ausbildung nur zeitlich versetzt Erfolge zeigt. Alle Fahrerinnen und Fahrer, die derzeit in Ausbildung sind, setzen die Stadtwerke so schnell wie möglich im Linienverkehr ein, um die reduziert fahrenden Linien wieder in den gewohnten 20-Minuten-Takt zu bringen. In Vorbereitung ist außerdem eine europaweite Ausschreibung der vakanten Leistung, um neue Partner zu gewinnen.
Auch interne Optimierungen, wie die Neuaufstellung der Planungsprozesse und die Einführung eines neuen Planungssystems, sollen helfen, die Effizienz des Dienstplans zu erhöhen, ohne gleichzeitig mehr Belastung für die Fahrerinnen und Fahrer zu generieren. „Der Mensch steht im Mittelpunkt: Ohne mehr Busfahrerinnen und Busfahrer werden wir die Mobilitätswende nicht schaffen. Daher kämpfen wir um jede und jeden Einzelnen, wollen sie für unser Team Münster gewinnen. Ein Baustein ist die deutliche Lohnerhöhung von 14 Prozent, die im aktuellen Tarifabschluss enthalten ist, ein individueller Dienstplan sowie die vielen weiteren Benefits eines kommunalen Unternehmens“, erklärt Frank Gäfgen.