Stadtwerke gewinnen Nachhaltigkeitsaward in Berlin

12.05.2023

Branchenzeitschrift zeichnet digitales Modell von Münsters Heizstruktur aus

Für ihr digitales Modell der Wärme- und Heizversorgung in Münster nahmen die Stadtwerke Münster am Donnerstag (11. Mai) in Berlin den Nachhaltigkeitsaward der Zeitschrift für Kommunale Wirtschaft (ZfK) in der Kategorie Digitalisierung entgegen. Die prämierte IT-Anwendung kann als digitales Steuerungsinstrument für eine kommunale Wärmeplanung dienen, zu der Kommunen in NRW noch in diesem Jahr gesetzlich verpflichtet werden sollen. Eine solche integrierte Planung gebe Unternehmen sowie Privatleuten Sicherheit bei Investitionsentscheidungen. Wo kann das Fernwärmenetz ausgebaut und zur primären Heizquelle werden? Wo muss das Stromnetz verstärkt werden, weil die Zahl der Wärmepumpen künftig stark steigt? Welche Art von klimaneutralem Gas-Brennstoff wird in Münster zukünftig zur Verfügung stehen?

„Der klimaneutrale Umbau der Wärmeversorgung ist eine komplexe Herausforderung für Kommunen und ihre Versorgungsunternehmen. Unser digitales Modell bildet Zusammenhänge lokalräumlich ab und hilft Verantwortlichen in Unternehmen und Verwaltung, die Wärmewende vor Ort systematisch zu planen und effizient umzusetzen“, freut sich Sebastian Jurczyk über die Anerkennung des renommierten Branchenmediums.

Mit der hoch aktuellen Frage, wie die Klimaziele im Bereich der Wärmeversorgung erreicht werden, beschäftigen sich die Stadtwerke Münster intensiv. Dabei verfolgt das Unternehmen eine grüne Transformation der bestehenden Wärmenetze hin zur erneuerbaren Wärme aus Geothermie und Solarthermie sowie Großwärmepumpen und entwickelt Angebote rund um die Wärmepumpentechnologie. Spezialisten der Netztochter Stadtnetze Münster arbeiten mit überregionalen Netzbetreibern gemeinsam am Thema Wasserstoff und entwickeln Transformationspläne für die Versorgungsnetze. Dafür sind die Simulationen des jetzt ausgezeichneten Projekts ein wichtiges, datenbasiertes Werkzeug.

Die Software ist ein so genannter Digitaler Zwilling, ein digitales Abbild der heutigen Wärmeversorgungsstruktur in Münster. Sie macht es möglich, zukünftige Entwicklungen im Wärmesektor bis ins Jahr 2050 anhand unterschiedlicher Parameter zu simulieren. Basis dafür sind detaillierte Daten zu Gebäuden, Versorgungsstrukturen, Verbrauchsdaten und lokaler Geografie, die datenschutzkonform in die Software eingeflossen sind. Bei der Entwicklung wurden die Stadtwerke von der spezialisierten Beratungsagentur con|energy unterstützt.

„Mit dem digitalen Zwilling haben wir schon heute ein innovatives Instrument für eine integrierte Betrachtung der aktuellen und möglichen künftigen Wärmeversorgung in Münster an der Hand“, so Jurczyk. Die Erkenntnisse aus dem Modell nutzen sowohl die Stadtwerke für die Weiterentwicklung der eigenen Wärmestrategie als auch die Stadtnetze Münster für die Entwicklung von Transformationsplänen für die Versorgungsnetze für Strom, Gas und Wärme.

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