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Wertvolle Fachkräfte gewinnen: Stadtwerke-Gruppe beteiligt sich an Tiefbaufirma

14.12.2023

Über den positiven Ratsentscheid zur Unternehmensbeteiligung freuen sich Stadtnetze-Geschäftsführer Franz Süberkrüb (l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk (r.)

Personelle Verstärkung für Digitalisierung, Energie- und Wärmewende

In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Rat der Stadt Münster am Mittwoch, 14. Dezember, einem Antrag der Stadtwerke Münster-Gruppe zugestimmt: Die Stadtwerke planen, sich mit ihrer Netztochter Stadtnetze Münster mehrheitlich an einem Tiefbauunternehmen zu beteiligen. Damit will sich der lokale Netzbetreiber strategisch wappnen für die steigenden Bedarfe im Bereich des Netzbaus und zunehmende Personalengpässe im Bereich des Netzbaus.

Als lokaler Netzbetreiber stellen die Stadtnetze Münster sicher, dass sich Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen auf eine sichere Versorgung mit Strom, Wärme, Gas, Trinkwasser und immer häufiger auch schnellem Glasfaser-Internet verlassen können. Im Rahmen der Energie- und Wärmewende, der Elektrifizierung des Verkehrs sowie der Digitalisierung müssen Münsters Versorgungsnetze in den kommenden Jahren ausgebaut und verstärkt werden. Entsprechend steigt der Bedarf der Stadtnetze Münster an Fachkräften für spezialisierte Tief- und Rohrbauleistungen.

Personalengpässe werden im Netzbau zunehmend spürbar

Bisher können die Stadtnetze Münster alle Leistungen am Markt zwar noch vergeben, doch dies wird zunehmend schwieriger. „Schon heute sind der Mangel im Bereich des Tief- und Rohrleitungsbaus spürbar: Wir müssen beispielsweise notwendige Bauarbeiten verschieben oder sie dauern länger, weil Kolonnen zwischen verschiedenen Baustellen rotieren. Kritisch ist besonders, dass die Besetzung von Bereitschaftsdiensten zunehmend schwerfällt“, sagt Franz Süberkrüb, Geschäftsführer der Stadtnetze Münster. Insbesondere im Bereich der Entstörung kann der Personalmangel sehr unangenehme Folgen für Bürgerinnen und Bürger haben, wenn beispielsweise Stromausfälle und Rohrbrüche nur verzögert behoben werden können. Dazu soll es nicht kommen.

Um vorausschauend und frühzeitig zusätzliche Fachkräfte im Tief- und Rohrleitungsbau zu gewinnen, werden die Stadtnetze Münster sich mehrheitlich (mit 51 Prozent) an dem Tiefbauunternehmen Seck mit Sitz in Herne und Münster beteiligen. „Die Beteiligung gibt uns den notwendigen Rückenwind für das Gelingen der Energie- und Wärmewende sowie des Glasfaserausbaus in Münster. Wir stellen damit auch die strategischen Weichen für ein massives Investitionsprogramm zum Ausbau der Netze in den kommenden Jahren“, betont Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Stadtwerke-Gruppe.

Verstärkung, kein Ersatz: Neue Kapazitäten für steigendes Auftragsvolumen

Die Beteiligung soll ausdrücklich nicht die bestehenden langjährigen Vertragspartnerschaften oder die eigenen Leistungen der Stadtnetze ersetzen. Ziel ist es, mit den neu gewonnenen Kapazitäten die steigenden Bedarfe im Bereich des Netzbau abzufangen und ca. 30 Prozent der heute extern vergebenen Leistungen über die neue Beteiligung abzuwickeln. Der überwiegende Teil der Aufträge wird weiterhin an Rahmenvertragspartner und weitere Firmen vergeben. „Auch mit der strategischen Beteiligung an der Firma Seck bleibt für alle unsere Tiefbaupartner genug zu tun“, betont Franz Süberkrüb.

Das inhabergeführte Tiefbauunternehmen Seck mit Sitz in Herne und Münster ist seit 2022 für die Stadtnetze Münster tätig. Es verfügt über Zertifizierungen im Bereich großer Rohrbauprojekte und Fernwärmemontagen, die für die Stadtnetze Münster besonders wertvoll sind. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit rund 80 Mitarbeitende. Bestehende Rahmenverträge und Ausschreibungen wird das Unternehmen weiterhin erfüllen. Perspektivisch wird der Tätigkeitsschwerpunkt auf den Standort Münster verlagert und der hiesige Betriebshof ausgebaut. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.

Die Unternehmensbeteiligung steht unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der Bezirksregierung Münster, die das Vorhaben im Rahmen der Kommunalaufsicht prüft. Mit positivem Ergebnis kann die Unternehmensbeteiligung im Januar kommenden Jahres notariell beurkundet werden.