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Windenergie aus der deutsch-niederländischen Grenzregion

27.11.2023

Die Stadtwerke Münster planen vier Windenergieanlagen in Südlohn-Venn.
Bürgerbeteiligungen sind fester Bestandteil bei Windenergie-Projekten der Stadtwerke.

Stadtwerke Münster stellen Windenergie-Vorhaben westlich von Südlohn vor

Klimafreundlichen Strom gewinnen und die Menschen vor Ort daran teilhaben lassen: Die Stadtwerke Münster wollen am westlichen Rand des Münsterlandes ein Windenergieprojekt umsetzen, für das eine umfangreiche Bürgerbeteiligung der deutschen und niederländischen Nachbarinnen und Nachbarn geplant ist. Im Bereich Venn der Gemeinde Südlohn sollen vier Anlagen mit Gesamthöhen zwischen 200 und 250 Metern entstehen. Sollten die Windräder gebaut werden, könnten mit dem grünen Strom rund 17.000 Haushalte versorgt werden.

 

Grenzüberschreitende Bürgerbeteiligung

Eine Besonderheit an dem Projekt ist, dass es nur wenige Hundert Meter entfernt von der niederländischen Grenze entstehen soll. „Auch wenn wir nach nationalem Recht planen, bringen die Windenergieanlagen sichtbare Veränderungen sowohl für die deutschen als auch die niederländischen Nachbarinnen und Nachbarn mit sich. Daher möchten wir alle so gut wie möglich über den Planungsprozess informieren und die Südlohner und Winterswijker finanziell an dem Projekt beteiligen“, unterstreicht Maximilian Wolf, Abteilungsleiter Erneuerbare Energien bei den Stadtwerken Münster.

 

In den vergangenen Wochen und Monaten informierten die Stadtwerke Münster Anwohnende und Politik schriftlich und persönlich über das Vorhaben. Am vergangenen Wochenende fand zudem für die direkten Anwohnenden rund um die geplanten Anlagen eine Windwanderung statt, bei der die Projektverantwortlichen das Vorhaben vorstellten. Sollten die vier Windräder gebaut werden, ist für die Adressen, die sich im Umkreis von 750 Metern rund um die Anlagen befinden, ein Nachbarschaftsgeld in Höhe von 2.500 Euro geplant. Außerdem könnten sich bevorzugt die Südlohner, Stadtlohner und Winterswijker Bürgerinnen und Bürger in Form eines festverzinsten Nachrangdarlehens an dem Projekt beteiligen.

 

Südlohn und Stadtlohn profitieren darüber hinaus über eine Gemeindebeteiligung von der Windernte. So beteiligen die Stadtwerke Münster bei ihren Projekten Kommunen, die im Umkreis von 2.500 Metern rund um eine ihrer Anlagen liegen, zu einem festgelegten Prozentsatz an den Erträgen. Südlohn erhält außerdem einen Großteil der Gewerbesteuereinnahmen, sollten die Windenergieanlagen in Betrieb gehen.

 

Einreichung des Genehmigungsantrags voraussichtlich im Frühjahr 2024

„Wir befinden uns noch im Planungsstadium. Momentan stellen wir die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz zusammen, so dass wir den Antrag voraussichtlich im Frühjahr 2024 bei der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Kreis Borken, einreichen können“, erläutert Maximilian Wolf das weitere Vorgehen. Die Prüfung wird mindestens sieben Monate dauern, mit einer Genehmigung ist nicht vor Ende 2024 zu rechnen. Sollte es keine Verzögerungen geben, könnten die Anlagen frühestens Anfang 2026 in Betrieb gehen.

 

Das Projekt im Überblick:

  • 4 Windenergieanlagen mit einer jeweiligen Höhe zwischen 200 und 250 Metern
  • Voraussichtliche Leistung je Anlage: 6,8 Megawatt, insgesamt ließen sich damit rund 59.600.000 Kilowattstunden umweltfreundlicher Strom jährlich produzieren und 17.000 Haushalte versorgen (bei einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr).
  • Antragseinreichung für das Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz voraussichtlich im Frühjahr 2024, Inbetriebnahme frühestens Anfang 2026
  • Breite Bürgerbeteiligung:
    • Nachbarschaftsgeld von 2.500 Euro für alle Adressen im Umkreis von 750 Metern rund um die Anlagen
    • Bevorzugte Beteiligung per Nachrangdarlehen für die Südlohner, Stadtlohner und Winterswijker Bürgerinnen und Bürger
    • Weitere Maßnahmen: Gemeindebeteiligung für alle Kommunen im Umkreis von 2.500 Metern rund um die Windräder, Gewerbesteuereinnahmen für Südlohn, Angebot an LokalWerke zur Zusammenarbeit

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