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Die Energiewende geht voran

11. Juli 2024

Projektentwickler Philipp Richter (l.) und Abteilungsleiter Maximilian Wolf (r.) vom Erneuerbare-Energien-Team der Stadtwerke Münster freuen sich über den Genehmigungsbescheid für die Windenergieanlage Lemgo.

Stadtwerke Münster erhalten genehmigung für Windprojekt in Lemgo

Der Kreis Lippe hat den Stadtwerken Münster den Bau und Betrieb einer Windenergieanlage (WEA) immissionsschutzrechtlich genehmigt. „Mit der Energiewende geht es voran. Auch Lemgo profitiert bald von noch mehr Strom aus erneuerbaren Quellen“, kommentiert Maximilian Wolf, Abteilungsleiter Erneuerbare Energien bei den Stadtwerken Münster, den positiven Bescheid. Geplant ist eine Windenergie-Anlage von Nordex mit einer Gesamthöhe von 200 Metern und einer Leistung von 5,7 Megawatt. Mit dem von ihr erzeugten Strom könnten schon Ende 2025 rund 7.000 Haushalte versorgt werden.

 

Geplantes Windrad hat Historie

Dass die Anlage bald tatsächlich einen Beitrag zur Energiewende leisten kann, ist auch einem gerichtlichen Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster zu verdanken. Die Stadtwerke hatten gegen den Kreis Lippe geklagt, denn die Behörde hatte dem kommunalen Versorger den Bau der Windenergieanlage verweigert, nachdem die Luftaufsichtsbehörde Einwände gegen den Bau erhoben hatte. Grund für die Ablehnung war ein Sicherheitskorridor für Hubschraubertiefflüge der Bundeswehr, der sich am geplanten Standort der Windenergieanlage befindet. Im Flächennutzungsplan ist das Gebiet jedoch als Windvorrangzone ausgewiesen.

Das Verfahren endete mit einem Vergleich zugunsten der Stadtwerke Münster, und die Bundeswehr zog ihre Einwände gegen die Planungen des Energieversorgers im Verfahren zurück. „Dass wir nun die Genehmigung für diese Anlage erhalten haben, freut uns besonders. Denn die OVG-Entscheidung im vergangenen Jahr hatte Signalwirkung für Projekte, die sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sahen. Das Verfahren hat den Erneuerbaren-Ausbau in Deutschland entscheidend vorangebracht“, betont Maximilian Wolf.

Die Menschen in den 2.500 Meter rund um die Windenergieanlage liegenden Gemeinden profitieren ebenfalls, denn sie speist nicht nur sauberen Strom ins Netz, sondern bringt auch Geld in die Kassen umliegender Kommunen: Dank einer Gemeindebeteiligung von 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde erhalten die Städte Lemgo und Lage jährlich fünfstellige Beträge, die sie für kommunale Zwecke einsetzen können. Außerdem planen die Stadtwerke Münster eine Bürgerbeteiligung. Deren Ausgestaltung wird kurzfristig mit der Stadt Lemgo abgestimmt. „Wir haben viel Erfahrung mit der Umsetzung von Bürgerbeteiligungsmodellen. Für das Projekt in Lemgo könnten wir uns eine breite Bürgerbeteiligung mittels Nachrangdarlehen gut vorstellen. Beteiligen könnten sich Bürgerinnen und Bürger aus Lemgo und den umliegenden Gemeinden mit Beträgen von 500 Euro bis zu 25.000 Euro, die attraktiv verzinst werden.“

Aktuell betreiben die Stadtwerke Münster 21 Windenergieanlagen an verschiedenen Standorten von Borkum bis Münster-Wolbeck. Bis 2030 soll ihre Zahl auf mehr als 40 Anlagen mit einer gesamten Erzeugungsleistung von 280 Gigawatt wachsen.