„Pinkelkurve“: So läutet Münster das neue Jahr ein
02.01.2024
Wenn der Silvestercountdown läuft, plätschern in Münster die Toilettenspülungen: Daten der Stadtwerke Münster belegen, dass das stille Örtchen kurz vor Mitternacht ein beliebter Ort der Münsteranerinnen und Münsteraner ist. Dann steigt der Wasserbedarf für kurze Zeit auf über 1.800 Kubikmeter pro Minute, um pünktlich zu Mitternacht auf unter 400 Kubikmeter zu fallen und sich dann wieder auf ein durchschnittliches Niveau einzupendeln. Ein Kubikmeter entspricht 1.000 Litern Trinkwasser.
„Die steile Verbrauchskurve rund um den Jahreswechsel stellt unsere Kolleginnen und Kollegen vor besondere Herausforderungen“, erklärt Marko Hülsmann, Leiter der Verbundleitstelle. „Wir müssen steuernd eingreifen, um kurz vor Mitternacht genug Druck im Versorgungsnetz bereitzustellen. Um 0 Uhr gilt es dann, diesen schnell wieder zu reduzieren, um die Trinkwasserrohre nicht zu stark zu belasten.“ Möglich ist das dank der Netzpumpen in den Wasserwerken, die das Trinkwasser rund um die Uhr in das über 1.000 Kilometer lange Versorgungsnetz pumpen. So sprudelt es stets kräftig aus den münsterschen Wasserhähnen – auch wenn viele Menschen gleichzeitig aufdrehen oder die Klospülung betätigen.
Dass sich am Wasserverbrauch besondere Ereignisse oder das Wetter ablesen lassen, ist für die Stadtwerke Münster nichts Neues: „An Tagen mit Durchschnittstemperaturen etwa geben wir am Morgen besonders viel Wasser ab, eine weitere, flachere Spitze entsteht am Abend“, beschreibt Wasserwerksleiter Dominik Pollok die klassische münstersche Verbrauchskurve. Nicht nur zum Jahreswechsel, sondern auch an besonders warmen Tagen oder zu großen Sportereignissen ändert sich die Verbrauchskurve. Die Mitarbeitenden der Verbundleitstelle sorgen dafür, dass das Trinkwasser trotzdem zuverlässig in den Haushalten ankommt – an Silvester genauso wie an allen anderen Tagen im Jahr.